Diagnostik, Therapie und Elternberatung bei mehrsprachigen Kindern
Beschreibung der Fortbildung:
Nach einem Einführungsteil zu theoretischen Grundlagen werden im Seminar einige praktische Hilfsmittel vorgestellt, die eine differenzialdiagnostische Abgrenzung bei Migrantenkindern ermöglichen, u. a. die Anamnesebögen für zweisprachige Kinder sowie kontrastive Sprachvergleiche mit Beispielen für russisch, polnisch, griechisch, spanisch, türkisch und arabisch sprechende Kinder. Für die Differenzialdiagnostik wird zum einen ein von der Referentin ausgearbeitetes Screening der Erstsprachfähigkeit bei Migrantenkindern – SCREEMIK 2 (Russisch-Deutsch, Türkisch-Deutsch) näher vorgestellt, das deutschsprachigen Fachpersonen ohne Kenntnisse der Erstsprache des Kindes und ohne Übersetzer eine Einschätzung des sprachlichen Entwicklungsstandes des Kindes ermöglicht. Zum anderen wird das 2014 erschienene Screening der kindlichen Sprachentwicklung - SCREENIKS vorgestellt, das eine zeitökonomische Erfassung des individuellen Sprachentwicklungsstandes bei 4-7-jährigen ein- und mehrsprachigen Kindern ermöglicht. Das computergestützte Verfahren wurde für ein- und mehrsprachige Kinder separat normiert und überprüft die Bereiche Aussprache, Grammatik und Wortschatz. Weitere Instrumentarien wie z. B. WIELAU-T, SFD, CITO etc. werden überblicksartig im Hinblick auf mögliche Vorteile und Nachteile diskutiert.
Neben allgemeinen Hinweisen zum therapeutischen Umgang mit zweisprachigen Kindern werden die Therapiekonzepte für mehrsprachige Kinder von Claudia Jenny (2008), Wiebke Scharff Rethfeldt (2013) und Marc Schmidt (2014) beispielhaft vorgestellt.
Wichtige Aspekte der Elternberatung werden an Fallbeispielen beleuchtet sowie Videobeispiele zur Verdeutlichung der Seminarinhalte eingesetzt.
Wichtiger Hinweis:
Auf Wunsch können die TeilnehmerInnen SCREENIKS unentgeltlich 2 Wochen lang ausprobieren. Ein Laptop (kein Mac) mit OpenOffice oder mit Word ist erforderlich (zum Erstellen von Berichten) und sollte zum Seminar mitgebracht werden.