Kognitive Dysphasien: Einteilung, Diagnostik u. Therapie nichtaphasischer Sprachstörungen

Beschreibung der Fortbildung:

Nichtaphasische zentrale Sprachstörungen (Kognitive Dysphasien) sind im klinischen Alltag sehr häufig, da sie sämtliche Sprachverarbeitungsstörungen umfassen, die bei Schädel-Hirn-Traumata, Hypoxien, Demenzen, Psychosen, Epilepsien oder rechtshemisphärischen Läsionen vorkommen. Ihre Abgrenzung gegenüber Aphasien ist wichtig, da sie eine andere therapeutische Herangehensweise erfordern. Die Fortbildung soll einen umfassenden Überblick geben zur Einteilung Kognitiver Dysphasien, zur Diagnostik und Abgrenzung gegenüber Aphasien und zum therapeutischen Management. Zielgruppe sind niedergelassene und klinisch tätige Sprachtherapeuten, die mit der Behandlung von Patienten konfrontiert sind, deren Störungen zwar „nichtaphasisch“ sind, die aber dennoch in ihrer Kommunikation beeinträchtigt sind.

Einteilung und Diagnostik Kognitiver Dysphasien
Kognitive Dysphasien können unterschiedlich eingeteilt werden: Entweder im Hinblick auf die verursachenden kognitiven Beeinträchtigungen (Exekutiv-, Aufmerksamkeits- oder Gedächtnisstörungen) oder die zugrunde liegenden Erkrankungen (z.B. Demenzen, Korsakow-Psychosen, Hypoxien etc.). Diese Einteilungsmöglichkeiten sollen umfassend dargestellt werden mit dem Ziel, dass Kognitive Dysphasien sicher von Aphasien abgegrenzt werden können. Als weitere Unterscheidungsmöglichkeit wird ein Screening vorgestellt, mit dem sprachverarbeitungsrelevante kognitive Leistungen (Exekutiv-, Aufmerksam-keits- und Gedächtnisfunktionen) erfasst werden können und das als Basis für die Planung einer zielgerichteten Therapie genutzt werden kann.

Therapie Kognitiver Dysphasien
Am zweiten Tag sollen therapeutische Konsequenzen einer Differenzialdiagnostik zwischen Patienten mit Aphasie und Kognitiver Dysphasie sowie spezifische Herangehensweisen besprochen werden. Diskutiert wird unter anderem, welche therapielimitierenden Faktoren bei schweren Hirnschädigungen bestehen und unter welchen Umständen restituierend (symptomorientiert) oder kompetenzerhaltend (umgekehrt-symptomorientiert) vorgegangen werden sollte. Für beide Vorgehensweisen werden zahlreiche Beispiele und Übungsmöglichkeiten aufgezeigt, zudem sollen die Teilnehmer anhand von Video- und Fallbeispielen selbständig und in Gruppenarbeit Möglichkeiten einer Kognitiv ausgerichteten Sprachtherapie (KAS) erarbeiten.

Datum: 05./06.04.2014
Uhrzeit: 9.00 - 16.30 Uhr
Seminar Nr.: S040414MH
Dozent: Dr. Maria-Dorothea Heidler

Zielgruppe: Logopäden, Sprachtherapeuten, Klinische Linguisten
Voraussetzungen für die Teilnahme: keine

Fortbildungsgebühr: 240€ inkl. Fortbildungsunterlagen und Verpflegung
Unterrichtseinheiten und Fortbildungspunkte: 16

Anmeldung: