Modellorientierte Diagnostik Aphasien, Dyslexien u. Dysgraphien

In den letzten Jahren gewann das modellorientierte Vorgehen in der Diagnostik von Aphasien, Dyslexien und Dysgraphien immer mehr an Bedeutung. Das Ziel dieses Ansatzes besteht darin, die Funktionsstörungen, die der Oberflächensymptomatik eines Patienten zugrunde liegen, im Rahmen eines Sprachverarbeitungsmodells (z.B. Logogen-Modell) zu bestimmen. Diese Herangehensweise ermöglicht zum einen eine individuelle Therapieableitung, zum anderen kann die Wirkweise eines Behandlungsansatzes nachvollzogen werden.

Im Seminar wird das modellorientierte Vorgehen zur Bestimmung der funktionalen Ursachen, die zu Störungen bei der expressiven und rezeptiven Verarbeitung von gesprochenen und geschriebenen Wörtern führen können, unter Berücksichtigung verschiedener Diagnostikverfahren vorgestellt (z.B. Blanken, 1996; Glindemann et al., 2002; De Bleser et al., 2004).

Das Seminar beginnt mit einer Einführung in das Logogen-Modell. Anschließend wird die Überprüfung der verschiedenen Verarbeitungsmodalitäten sowie die Interpretation der Ergebnisse erarbeitet und anhand von Fallbeispielen erprobt. Desweiteren werden Tipps gegeben, wie einzelne Tests ausgewählt werden können, um bestimmte Störungsaspekte gezielt zu untersuchen.

Außerdem werden beispielhaft darauf aufbauende therapeutische Ansätze vorgestellt.